Bayer Leverkusen siegt verdient gegen Union Berlin

Bundesliga 2025/2026
Spieltag 6
Bayer 04 Leverkusen – 1. FC Union Berlin
Die Köpenicker mussten am Samstagnachmittag in der Bundesliga eine Niederlage gegen Bayer Leverkusen hinnehmen. Obwohl die Berliner einige vielversprechende Chancen hatten, war der Sieg der Werkself insgesamt verdient. Leverkusen konnte dabei besonders von einem schweren Patzer des Union-Keepers Frederik Rönnow profitieren.
Bei der Rückkehr von Trainer Steffen Baumgart an die Seitenlinie verlor seine Mannschaft am 6. Spieltag in der Fußball-Bundesliga mit 2:0. Der Cheftrainer fehlte am vergangenen Wochenende aufgrund eines emotionalen Ausbruchs in Frankfurt an der Seitenlinie, da er gesperrt mit einem Tribünenplatz vorliebnehmen musste.
Union Berlin hatte die erste vielversprechende Gelegenheit des Spiels. Nach einem schnellen und präzisen ausgespielten Konter fand der Ball Wooyeong Jeong, dessen Abschluss jedoch von Mark Flekken im Tor von Leverkusen pariert wurde (10.). Kurz darauf wurde auch Leverkusen nach einer Standardsituation gefährlich. Frederik Rönnow im Tor der Berliner konnte Malik Tillmans Kopfball allerdings souverän entschärfen (13.). Wenige Minuten später sorgte Alejandro Grimaldo für eine noch gefährlichere Szene. Sein kraftvoller Distanzschuss verfehlte Rönnows Tor nur knapp.
Die Partie wurde im Verlauf deutlich offener und dadurch attraktiver. Leverkusen hatte nach etwa zwanzig Minuten zwar mehr Ballbesitz, doch Union blieb mit schnellen Umschaltaktionen weiterhin eine Gefahr. Den ersten Treffer der Begegnung erzielten jedoch die Gastgeber. Nach einem Angriff über die linke Seite landete der Ball rechts bei Lucas Vázquez, der ihn geschickt in die Mitte zu Ernest Poku zurücklegte. Der Angreifer brauchte nur noch einzuschieben (33.). Die Führung war insgesamt verdient und stellte gleichzeitig den Halbzeitstand dar.
Noch vor der Halbzeitpause prallte jedoch Leverkusens Alejandro Grimaldo unglücklich mit einem gegnerischen Spieler zusammen und blieb benommen am Boden liegen. Nach einer minutenlangen Behandlung musste er schließlich ausgewechselt werden. Aus dem Union-Fanblock folgten beleidigende Gesänge, woraufhin Baumgart selbst aktiv wurde. Der Coach, der das vorherige Spiel gegen den HSV aufgrund einer Sperre nach einem emotionalen Ausbruch im Duell mit Eintracht Frankfurt von der Tribüne aus verfolgen musste, wandte sich direkt an die Fans und versuchte, sie zur Besinnung zu rufen. Der erfahrene Cheftrainer der Berliner, Steffen Baumgart, appellierte mehrmals an die mitgereisten Fans seiner Mannschaft, mehr Fairness zu zeigen. Auch wenn seine Bemühungen nur begrenzten Erfolg hatten, setzte er damit ein deutliches sportliches Zeichen.
Der Keeper von Union Berlin leistete sich zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Riesenfehler. Der sonst verlässliche Torhüter der Berliner spielte den Ball nach einem Rückpass direkt in die Füße von Christian Kofane, der ihn mühelos ins leere Tor beförderte (50.). Für die Mannschaft von Steffen Baumgart bedeutete dieser Rückschlag eine enorme Herausforderung, noch Punkte aus dem Rheinland mitzunehmen. Doch anstelle einer kämpferischen Trotzreaktion der Köpenicker dominierten weiterhin die Hausherren das Spielgeschehen. In der 57. Minute hatte der eingewechselte Ibrahim Maza, ein ehemaliger Hertha-Spieler, die Gelegenheit zur Vorentscheidung, scheiterte jedoch knapp am Pfosten. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte Union Berlin spürbar mit dem unermüdlichen Druck der Leverkusener und fand kaum Mittel, um dagegenzuhalten. Als Leverkusen gegen Ende des Spiels das Tempo drosselte, verlor die Begegnung an Intensität. Union Berlin konnte im zweiten Durchgang keine kreativen Ansätze entwickeln, um ernsthaft Gefahr vor dem Leverkusener Tor zu erzeugen. So verlief die Partie ereignislos ihrem Schlusspunkt entgegen und endete schließlich mit einem verdienten Sieg für die Werkself. 2:0 aus Sicht des Vize-Fußballmeisters, die so langsam wieder in die Spur finden.
Leverkusens Torwart Mark Flekken stand zuletzt unter kritischer Beobachtung. Nach einer soliden Vorstellung in der Champions-League-Partie gegen den FC Kopenhagen (2:2) ließ der Schlussmann auch im Spiel gegen Union eine überzeugende Leistung folgen. Besonders in der ersten Halbzeit zeigte er sich bei den Chancen der Unioner präsent, strahlte Ruhe aus und organisierte seine Abwehrreihe wirksam. Verdientermaßen krönte er seinen Einsatz mit einem Zu-Null-Spiel.
Am 7. Spieltag ist Bayer Leverkusen Gast in Mainz. FC Union Berlin empfängt zu Hause Borussia Mönchengladbach.
Kasper Hjulmand / Bayer 04 Leverkusen:
„Nach dem zweiten Tor haben wir unsere Qualität gezeigt, besonders auch die Spieler von der Bank. Heute haben wir einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.“
Steffen Baumgart / 1. FC Union Berlin:
“Wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, geht das Ergebnis in Ordnung. Sieht man einzelne Phasen, besonders am Anfang, dann hatten wir dort die Möglichkeit, das 1:0 zu erzielen. Die nutzen wir nicht und machen dann dafür einen individuellen Fehler, den Leverkusen ausnutzt. Danach haben wir – besonders über Standardsituationen – mehr Chancen, aber bekommen den Ball nicht über die Linie. Das ist ärgerlich.”

Aufstellung
Bayer 04 Leverkusen
Flekken, Quansah, Badé, Fernández, Tillman, Tapsoba, Poku, Grimaldo, Vázquez, Garcia, Kofane
Trainer: Kasper Hjulmand
1. FC Union Berlin
Rönnow, Leite, Doekhi, Burke, Khedira, Jeong, Schäfer, Querfeld, Ilic, Trimmel, Köhn
Trainer: Steffen Baumgart
Verletzte Spieler
Bayer 04 Leverkusen
– Terrier / Linksaußen (Achillessehnenriss)
– Palacios / Zentrales Mittelfeld (Adduktorenverletzung)
– Tape / Innenverteidiger (Oberschenkelverletzung)
– Tella / Rechtsaußen (Knieprellung)
– Schick / Mittelstürmer (Oberschenkelverletzung)
1. FC Union Berlin
– Burcu / Linksaußen (Sprunggelenksverletzung)
– Margraf / Linker Verteidiger (Ermüdungsbruch)
– Skov / Linkes Mittelfeld (Blessur)
– Nsoki / Innenverteidiger (Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Christian Dingert
Assistent 1: Stefan Lupp
Assistent 2: Alexander Sather
VAR: Pascal Müller
Tore
1 – 0 Poku 33‘
2 – 0 Kofane 49‘