Der Status unserer Gasversorgung

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Die Heizperiode ist zwar beendet, doch schon jetzt richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf den bevorstehenden Winter: In diesem Artikel erhalten Sie stets aktuelle Daten zur deutschen Gasversorgung – von den Gasspeicherständen über den Gasverbrauch bis hin zu den importierten Mengen.

Gasspeicher: Wie gut sind Deutschlands Reserven? Deutschland hat den letzten Winter dank ausreichend gefüllten Gasspeichern überstanden, unterstützt durch ungewöhnlich milde Wetterbedingungen. Das Ziel von mindestens 40 Prozent Füllstand bis zum 1. Februar konnte erreicht werden.

Um auch den nächsten Winter ohne Gasengpässe zu meistern, müssen die Gasspeicher in Deutschland wieder aufgefüllt werden – auch wenn Russland momentan nur in begrenztem Maße Gas nach Deutschland exportiert. Die folgende Grafik zeigt den täglichen Füllstand der deutschen Gasspeicher:

Vollständig befüllte Speicher sind prinzipiell eine positive Nachricht. Aber: Ohne zusätzliche Lieferungen aus anderen Ländern würde Deutschland, trotz voller Speicher, nur ungefähr zwei durchschnittliche Wintermonate überbrücken können. Die Speicher können maximal 255 Terawattstunden lagern – im Durchschnitt verbrauchte Deutschland im Januar und Februar der letzten Jahre insgesamt 243 Terawattstunden.

Je intensiver geheizt und je mehr industrielle Anlagen in Betrieb sind, desto schneller entleeren sich die Gasspeicher. Bei der Wiederauffüllung der Speicher soll unter anderem die Einfuhr von Flüssigerdgas über neue LNG-Terminals in Norddeutschland eine Rolle spielen. Die folgende Grafik zeigt die Veränderung des Füllstandes. Werte über Null bedeuten: Die Speicher füllen sich. Werte unter Null: Sie leeren sich.

Durchschnittlicher Gasverbrauch in Deutschland Trotz der Tatsache, dass die Speicher aktuell besser gefüllt sind als zu diesem Zeitpunkt in vorherigen Jahren, muss Deutschland seinen Gasverbrauch reduzieren. Andernfalls könnte eine Gasmangel-Situation eintreten.

Die folgende Übersicht zeigt, wie viel Gas Deutschland insgesamt, und aufgeschlüsselt nach Haushalten und Gewerbe sowie Industrie, in der zuletzt berichteten Kalenderwoche im Vergleich zu den Vorjahren verbraucht hat.

Obgleich die Gaspreise inzwischen wieder deutlich unter dem Niveau des vergangenen Winters liegen: Die Energiekosten sind höher als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Sie treiben die Inflation und belasten die Bevölkerung. Die Regierung hat eine Reihe von Entlastungsmaßnahmen vereinbart – darunter eine Begrenzung der Gas- und Strompreise sowie ein 49-Euro-Ticket.