Erzieherinnen und Lehrkräfte werden rascher geimpft

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass Beschäftigte in Kitas und Schulen früher als zunächst geplant geimpft werden. Die Impfverordnung soll geändert werden.
Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sollen – wie vielfach gefordert – schneller gegen das Coronavirus geimpft werden als bislang vorgesehen. Darauf verständigten sich Bund und Länder auf der Gesundheitsministerkonferenz, wie deren Vorsitzender Klaus Holetschek (CSU) mitteilte. Sie sollen nun in der Impfverordnung in Prioritätsgruppe zwei statt in Gruppe drei eingestuft werden.
„Die Bundesländer haben sich ohne Gegenstimmen für diese neue Regelung ausgesprochen“, sagte der bayerische Ressortchef Holetschek dazu weiter. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe zugesichert, die Änderung im Schnellverfahren möglichst bis Mitte dieser Woche schon in die Corona-Impfverordnung aufzunehmen.
In Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen sowie in Schulen komme es zu zahlreichen Kontakten von Menschen aus unterschiedlichen Haushalten, hieß es zur Begründung. „Für Krippen- und Kitakinder sowie Grund- und Förderschüler ist es eine besondere Herausforderung, die notwendigen Hygieneregeln wie Abstand halten und Maske tragen vorschriftsmäßig einzuhalten“, sagte Holetschek. „Deswegen müssen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich besonders schützen.“ Am Montag war in zehn Bundesländern der Schulbetrieb in unterschiedlicher Form wieder angelaufen.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihre Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (beide SPD) begrüßten den Beschluss. Auch sie wiesen darauf hin, dass „es besonders in Kitas und Grundschulen schwierig ist, die Abstandsregeln einzuhalten, und es auch nicht möglich ist, durchgehend Masken zu tragen“. Ihr Bundesland werde nun den Beschäftigten in Kitas und Grundschulen zeitnah ein Impfangebot machen.
Wohl deutlich mehr Impfstoff ab zweitem Quartal verfügbar
Wie Business Insider unter Berufung auf ein als vertraulich eingestuftes Regierungspapier berichtete, dürften in der laufenden Woche mehr als 2,3 Millionen Impfdosen geliefert werden. Etwa eine Million Impfdosen würden von AstraZeneca erwartet, rund 900.000 von BioNTech/Pfizer und 340.000 von Moderna.
Auch in den kommenden Wochen dürfte der Nachschub demnach auf hohem Niveau bleiben. In der kommenden Woche würden insgesamt 1,6 Millionen Impfdosen erwartet, in der Woche darauf dann 2,2 Millionen, hieß es.
Laut einem Bericht der Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) rechnet die Bundesregierung in den knapp sechs verbleibenden Wochen bis zum Quartalsende insgesamt mit weiteren 10,3 Millionen Impfdosen allein von BioNTech/Pfizer und AstraZeneca. Dazu käme der Impfstoff von Moderna, wofür noch keine Gesamtzahl vorliege.
Um Akzeptanzprobleme bei dem Impfstoff von AstraZeneca zu überwinden, schlug der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Henrich vor, dieses Präparat ab 1. April in Arztpraxen zu verimpfen. Dabei sollten die Prioritätsregeln aufgehoben werden, sagte er der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.
Mert Öztürkmen