Fehlstart für den Vizemeister in der BayArena zum Saisonauftakt

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Vizemeister Bayer Leverkusen ist holprig in die neue Bundesliga-Saison 2025/2026 gestartet, nachdem sie sich einer großen Umstrukturierung gestellt haben. Die neu aufgestellte Werkself, die in vielen Phasen enttäuscht hat, begann mit einer 1:2-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim – was zeigt, dass noch sehr viel Arbeit vor dem neuen Trainer Erik ten Hag liegt. Klar ist: Es wird nicht einfach, und es gibt einiges zu verbessern.

Es ist eher selten, dass schon nach nur 90 gespielten Minuten einer neuen Bundesligasaison typische Anzeichen einer Herbstkrise zu beobachten sind. In Leverkusen, wo in den letzten zwei Jahren nahezu ausschließlich gefeiert wurde, waren die Köpfe nach der Niederlage gegen die TSG Hoffenheim jedoch gesenkt.

Die Niederlage gegen Hoffenheim muss die Werkself zwar nicht gleich als Katastrophe sehen, dennoch sollte die ten Hag-Elf diese als Warnsignal verstehen. Der neue Trainer muss noch einige Anpassungen vornehmen, um kurzfristig eine Wende herbeizuführen – und Malik Tillman wird bereits zum Hoffnungsträger in Abwesenheit.

Der kürzliche Neuzugang Jarell Quansah (6.) sorgte für einen großartigen Start für die Rheinländer in die erste Saison nach der erfolgreichen Ära mit Xabi Alonso. Allerdings konnten die Treffer von Fisnik Asllani in der 25. Minute und Tim Lemperle in der 52. Minute die radikal umgebaute TSG letztlich mit einem verdienten Sieg belohnen.

Die Anhänger sahen viele neue Gesichter in der BayArena, da einige Spieler der vergangenen Saison die Werkself verlassen haben. Leistungsträger wie, Florian Wirtz, Jonathan Tah, Granit Xhaka, Jeremie Frimpong, Lukas Hradecky verließen den Werksclub. „Jetzt müssen wir eine neue Ära starten“, sagte ten Hag, der gleich drei neue Spieler von Anfang an aufs Feld schickte. Für Malik Tillman, der verletzt war, kam das Spiel allerdings noch zu früh.

Bayer begann trotz des Fehlens des Offensivstars, der künftig für kreative Impulse sorgen soll, sehr gut. Der neue TSG-Stürmer Lemperle traf zunächst (2.) nur den Pfosten, doch danach verwandelte Leverkusen seine Gelegenheit eiskalt. Quansah erzielte nach einem Freistoß mit einem Kopfball sein erstes Tor in der Bundesliga. Doch die Führung der Werkself brachte kaum Sicherheit.

Der Auftritt von Leverkusen verdeutlichte mehr denn je, dass das Team sich in einem Umbruch befindet und noch nicht alles reibungslos läuft. Bayer 04 befand sich in der Defensive und überließ der motivierten TSG den Ball. Dies führte zu Bestrafungen, weil sie sich zu sehr zurückhielten. Quansah fälschte Asllanis Schuss aus spitzem Winkel ab und für den neuen Torwart Mark Flekken war es unmöglich, den Ball zu halten.

Die Rheinländer hatten defensiv nicht alles im Griff. In der 40. Minute bereitete Aleix García mit einem unglücklichen Fehlpass, der TSG beinahe den zweiten Treffer vor. Bayer gelang es, aus Standardsituationen Gefährlichkeit zu entwickeln: Oliver Baumann verhinderte ein Eigentor von Koki Machida (34.) und zeigte auch eine starke Reaktion gegen Piero Hincapié (43.).

In vielen Spielphasen zeigte Leverkusen deutlich weniger Kontrolle und Selbstsicherheit. Im zweiten Durchgang wurde das deutlich sichtbar, als die Hoffenheimer immer wagemutiger auftraten. Lemperle erzielte mit einem gelassenen Schuss ins rechte Eck einen Treffer, während Quansah sich nicht in Bestform zeigte. Das Team versuchte, nach dem Rückstand mehr Druck auszuüben, angeführt von dem neuen Kapitän Robert Andrich. Es mangelte jedoch an kreativen Ideen, um tatsächlich gefährlich zu werden.

Alles in allem nahmen die Gegner der Werkself verdient drei Punkte im ersten Spiel der neuen Saison mit nach Sinsheim.

Trainerstimmen

Erik ten Hag (Bayer 04 Leverkusen):

„Natürlich sind wir enttäuscht, das ist klar. Es war ein Spiel mit wenigen Chancen. In der zweiten Halbzeit hatten wir viel Ballbesitz, haben aber kaum Chancen kreiert. Dann waren wir zwei Mal unachtsam. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aber das kommt nicht unerwartet für mich“, sagte der Niederländer, „ich weiß aus meiner Erfahrung: Das dauert. Wir brauchen jeden Tag und wir müssen sehr hart arbeiten.“

Christian Ilzer (TSG 1899 Hoffenheim):

„Es war eine starke Mannschaftsleistung von uns. Es hat auch den ein oder anderen Rückschlag gegeben, der frühe Rückstand und die Verletzungen waren schon Wirkungstreffer. Aber in der Pause haben wir gesagt, dass wir das wegstecken müssen. Wir sind sehr glücklich, dass wir heute so in die Saison starten konnten.“

Aufstellung
Bayer 04 Leverkusen
Flekken, Hincapie Reyna, Quansah, Andrich, Tapsoba, Arthur, Schick, Grimaldo, Tella, Garcia, Maza
Trainer: Erik ten Hag

TSG 1899 Hoffenheim
Baumann, Hranáč, Avdullahu, Asllani, Fernandes da Silva Junior, Bernardo, Burger, Lemperle, Kramarić, Machida, Touré, Coufal
Trainer: Christian Ilzer

Verletzte Spieler
Bayer 04 Leverkusen

– Belocian / Innenverteidiger (Kreuzbandriss)
– Terrier / Linksaußen (Achillessehnenriss)
– Palacios / Zentrales Mittelfeld (Muskelverletzung)
– Tillman / Offensives Mittelfeld (Wadenverletzung)
– Hofmann / Offensives Mittelfeld (Muskelverletzung)
– Badé / Innenverteidiger (Muskelverletzung)

TSG 1899 Hoffenheim
– Kabak / Innenverteidiger (Kreuzbandriss)
– Hlozek / Hängende Spitze (Kahnbeinbruch)
– Gendrey / Rechter Verteidiger (Knöchelbruch)


Schiedsrichter: Daniel Siebert
Assistent 1: Jan Seidel
Assistent 2: Rafael Foltyn
VAR: Benjamin Cortus

Tore

1 – 0 Jarell Quansah 6‘

1 – 1 Fisnik Asllani 25‘
1 – 2 Tim Lemperle 52‘

Am 2. Spieltag muss Bayer 04 Leverkusen auswärts bei Werder Bremen ran. Die TSG hat Eintracht Frankfurt in Sinsheim zu Gast.