Hamburger SV startet mit Sieg in die neue Saison: Baumgarts Rückkehr nach Köln gelingt

Die Saison 2024/2025 der 2. Fußball-Bundesliga begann für den Hamburger SV mit einem fulminanten Auswärtssieg beim 1. FC Köln. In einem packenden Duell setzte sich der HSV mit 2:1 gegen den Bundesliga-Absteiger durch. Besonders im Fokus stand HSV-Trainer Steffen Baumgart, der 225 Tage nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln erstmals als Coach der Hamburger in die Domstadt zurückkehrte. Sein Team schenkte ihm gleich zum Auftakt der Jubiläumssaison (50 Jahre 2. Bundesliga) einen hart erkämpften Dreier, der Hoffnung auf einen erfolgreichen Aufstiegskampf macht.
Königsdörffer führt den HSV zum Sieg
Für den Erfolg verantwortlich war in erster Linie Ransford-Yeboah Königsdörffer, der als Notlösung in der Startaufstellung stand. Die gesetzten Angreifer Robert Glatzel, amtierender Torschützenkönig der 2. Liga, und Neuzugang Davie Selke fielen beide verletzungsbedingt aus, sodass Baumgart auf den 22-jährigen Königsdörffer vertraute. Eine Entscheidung, die sich mehr als auszahlen sollte.
Bereits in der 5. Minute brachte Königsdörffer den HSV in Führung. Vorausgegangen war ein grober Patzer des jungen Kölner Torhüters Jonas Urbig, der bei seinem Bundesliga-Debüt einen harmlosen Schuss von Jean-Luc Dompé nicht festhalten konnte. Der Ball rutschte ihm durch die Hände und landete direkt vor den Füßen von Königsdörffer, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, den Ball im Netz unterzubringen.
Trotz eines frühen Rückstands spielte Köln mutig nach vorne und drängte auf den Ausgleich. Die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber zeigte eine engagierte Leistung und dominierte phasenweise das Geschehen. Doch der HSV blieb gefährlich und nutzte seine Chancen eiskalt. In der 35. Minute war es erneut Königsdörffer, der seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellte. Nach einer präzisen Flanke von Miro Muheim setzte der Angreifer zum Kopfball an, den Urbig noch an die Latte lenken konnte. Doch der Abpraller landete wieder bei Königsdörffer, der den Ball zum zweiten Mal im Kölner Tor unterbrachte. Mit einem Doppelpack stellte der junge Stürmer die Weichen für den ersten Sieg der Saison.



Köln drängt, aber der HSV bleibt stabil
Nach dem Doppelschlag spielte der HSV zunehmend auf Konter, während Köln immer mehr das Heft in die Hand nahm. Vor allem über die Flügel suchten die Gastgeber nach Lücken in der Hamburger Abwehr. Mit 21:7 Torschüssen war Köln die aktivere Mannschaft, doch sie schafften es nicht, ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. Immer wieder fehlte es an der letzten Präzision im Abschluss oder die gut organisierte Hamburger Abwehr um Kapitän Sebastian Schonlau stand im Weg.
Besonders auffällig war die fehlende Kaltschnäuzigkeit in den entscheidenden Momenten. Mehrmals scheiterte Köln im letzten Drittel, obwohl sie spielerisch überzeugten. Der HSV verteidigte konzentriert, robust und gewann 60 Prozent der Zweikämpfe, was ihnen half, den Vorsprung zu halten.
Urbigs Albtraum-Debüt und Strubers schwieriger Start
Für Jonas Urbig war der Abend zum Vergessen. Der 21-jährige Torhüter, der für die Saison als Stammtorhüter des 1. FC Köln vorgesehen ist, erwischte bei seinem ersten Spiel einen rabenschwarzen Tag. Sein Missgeschick in der 5. Minute brachte Köln früh in Rückstand und auch beim zweiten Tor von Königsdörffer wirkte Urbig unglücklich. Obwohl er im weiteren Spielverlauf mehrere gute Paraden zeigte, wird sein Debüt vor allem wegen der Fehler in Erinnerung bleiben.
Auch für Kölns neuen Trainer Gerhard Struber verlief der Saisonstart alles andere als nach Plan. Der Österreicher, der nach dem Abstieg im Sommer das Traineramt übernahm, hatte sich viel vorgenommen, um die Mannschaft schnell wieder in die Bundesliga zu führen. Zwar zeigte Köln unter seiner Führung einen mutigen und engagierten Auftritt, doch am Ende fehlte die Effizienz. Struber wird sich nach dieser Niederlage schnell Lösungen überlegen müssen, um sein Team auf den richtigen Kurs zu bringen.
Späte Hoffnung durch Linton Maina
Trotz des 0:2-Rückstands gab Köln nicht auf und versuchte, den Anschluss zu erzwingen. In der 81. Minute gelang es schließlich Linton Maina, die Hoffnungen der Kölner Fans noch einmal aufleben zu lassen. Mit einem präzisen Schuss aus kurzer Distanz verkürzte er auf 1:2 und brachte Köln zurück ins Spiel. Doch der späte Treffer kam zu spät, um das Spiel noch zu drehen.
In den letzten Minuten warf der 1. FC Köln alles nach vorne, doch die Hamburger verteidigten mit aller Kraft und ließen keinen weiteren Treffer zu. So blieb es am Ende beim 2:1-Auswärtssieg für den HSV, der damit einen Traumstart in die Saison feierte.
Baumgart genießt die Rückkehr nach Köln
Für Steffen Baumgart war es ein besonderer Moment, wieder in Köln zu stehen – diesmal jedoch auf der anderen Seite. Der 52-Jährige war im Dezember 2023 nach mehreren unbefriedigenden Ergebnissen beim 1. FC Köln entlassen worden und übernahm im Sommer die Rolle als Cheftrainer beim HSV. Mit einem breiten Grinsen verließ Baumgart nach dem Schlusspfiff das Spielfeld, denn sein Team hatte ihm einen perfekten Auftakt in die neue Saison beschert.
Für den Hamburger SV, der in den vergangenen sechs Jahren mehrfach knapp am Aufstieg gescheitert war, soll diese Saison endlich der große Durchbruch gelingen. Mit einem starken Auftaktsieg in der Tasche und einem Trainer, der die Liga bestens kennt, hofft der HSV, den Aufstiegstraum in dieser Jubiläumssaison zu verwirklichen.
Fazit: HSV setzt Ausrufezeichen, Köln steht vor Herausforderungen
Der 2:1-Sieg des HSV in Köln ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück in die Bundesliga. Ransford-Yeboah Königsdörffer war der überragende Mann des Spiels und sorgte mit seinem Doppelpack für die Entscheidung. Steffen Baumgarts Rückkehr in die Domstadt wurde von einem Erfolg gekrönt, während der 1. FC Köln unter Gerhard Struber noch an der Feinabstimmung arbeiten muss. Obwohl Köln das Spiel weitgehend dominierte, fehlte es an der nötigen Konsequenz vor dem Tor. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Struber und sein Team die Fehler schnell beheben können, um den eigenen Aufstiegstraum wahrzumachen.
Für den HSV geht es nach diesem gelungenen Saisonauftakt darum, auf diesem Erfolg aufzubauen und mit neuem Selbstbewusstsein die nächsten Aufgaben anzugehen.