Polen sagt Öllieferungen über Danzig nach Deutschland zu

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Bisher wurde die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt mit russischem Öl aus der Druschba-Pipeline versorgt. Künftig soll Polen den Standort beliefern.

Die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt erhält künftig Rohöl aus Polen. Die Regierung in Warschau hat in einer Vereinbarung mit der Bundesregierung erstmals Lieferungen des Rohstoffs über Danzig zugesagt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unterzeichnete eine entsprechende Absichtserklärung mit der polnischen Umweltministerin Anna Moskwa.

Konkrete Mengen sieht das Papier nicht vor. Diese sollen nun ausgehandelt werden, hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Habeck sagte: „Mit der Unterzeichnung der Erklärung wollen beide Seiten den Betrieb der polnischen Raffinerien in Danzig und Plock und der deutschen Raffinerien in Schwedt und Leuna sowie deren Versorgung mit ausreichenden Mengen von Rohöl sicherstellen.“

Die polnische Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa sagte, die Erklärung bekräftige „unseren gemeinsamen Willen zur Zusammenarbeit, um die Bedingungen für Öllieferungen für polnische und deutsche Raffinerien, die an das polnische Pipelinenetz angeschlossen sind, zu optimieren“. Sie trage „zur Optimierung der Bedingungen für Kraftstofflieferungen an Kundinnen und Kunden in beiden Ländern bei“.

Für Schwedt und die Versorgung Ostdeutschlands ist der Lieferweg über Polen von großer Bedeutung. Bisher wird die Raffinerie mit russischem Öl aus der Druschba-Pipeline versorgt. Die Bundesregierung will das zum 1. Januar stoppen und sucht dringend nach Alternativen. Da das Volumen einer Pipeline von Rostock nach Schwedt nicht ausreicht, werden zusätzliche Mengen benötigt. Die Bundesregierung arbeitet seit Monaten daran, Polen zu Lieferungen über Danzig nach Schwedt zu bewegen. Auch kasachisches Öl ist im Gespräch.